1986 fand im Waldschlösschen auf Anregung von Gerd Büntzly das erste Treffen von schwulen Vätern statt. Damals erschienen manche Probleme noch als Generationenfrage, wie man in der Ausschreibung lesen kann: „Die älteren, oft noch unter der Strafandrohung der Adenauer-Ära, suchten zunächst Zuflucht in Ehe und Familie, um sich erst spät zum Schwulsein zu bekennen. Es gibt aber auch schon andere, die sich erst nach schwulem Coming-out dafür entschieden haben, Kinder zu haben.“

In diesem April fand das „Vätertreffen“ zum 75. Mal statt. Rund 80 Teilnehmer, darunter auch einige Partner und Ehemänner der schwulen Väter, fanden für Gespräche, zum Aktivsein und Fallenlassen zusammen.

Die Treffen werden wechselweise von regionalen Vätergruppen in Kooperation mit dem Waldschlösschen geplant und durchgeführt – diesmal mit den Berlinern. Einen lesenswerten Einblick in das Treffen gewährt die Essener Gruppe auf ihrer Website.

Weltaidskonferenz in München: Jetzt fürs Community-Programm bewerben

Die Weltaidskonferenz findet dieses Jahr in München statt. Vom 21. bis 26. Juli läuft neben dem wissenschaftlichen Konferenzgeschehen ein vielfältiges, von Organisationen und Aktivist*innen gestaltetes Programm im Global Village. Die Deutsche Aidshilfe fördert die aktive Teilnahme von Selbsthilfeaktivist*innen: Im Förderpaket gibt es die Möglichkeit, eine Förderung für die Unterkunft zu erhalten oder/und einen Fahrkartenzuschuss. Hier könnt ihr euch informieren und anmelden.

Hans Hengelein  Dipl. Psych.

war 2003–19 beisitzendes Mitglied des Stiftungsrates als Referent des queeren Bereichs des Niedersächsischen Sozialministeriums; seit seiner Pensionierung 2019 Vollmitglied des Stiftungsrates

Meine Aufgaben im Waldschlösschen:
Meine bisherigen Kontakte und beruflichen Erfahrungen für die zukünftige Schwerpunktsetzung der Akademie zur Verfügung zu stellen. Und intersektionale Schwerpunkte nachhaltig verankern, hier insbesondere der queere Krüppelbereich.

Wenn ich nicht hier bin…
lebe ich Berlin und habe endlich Zeit, mich der ganzen kulturellen Vielfalt der Stadt „hinzugeben“; engagiere ich mich als Ehrenmitglied im Niedersächsischen Landesverband für sexuelle Gesundheit; schreibe ab und zu Artikel; moderiere Veranstaltungen und kümmere mich als AltKrüppel mit viel Physiotherapie und Schwimmen um meinen Körper … und bin wahnsinnig gerne Gastgeber und netzwerke vor mich hin.

Das Waldschlösschen ist und war für mich…
seit über 40 Jahren ein Rückzugsort, ein Ort innovativer Begegnungen, manchmal auch sinnlicher, lebenslanger Freundschaften, die hier ihren Ursprung haben.

Mein gesamtes berufliches Leben ist seit 1984 immer mit dem Waldschlösschen verknüpft, sei es als Mitarbeiter für den Schwulen-Bereich der ersten grünen Bundestagsfraktion, als Referatsleiter für Menschen mit HIV und Aids der Deutschen Aidshilfe; von 1992 bis 2019 in zahlreichen Funktionen im Niedersächsischen Sozial- und Gesundheitsministeriums.

Mein Lieblingsort im Schlösschen
war – als ich noch Treppensteigen konnte – der Alkoven und heute als Tagungsraum das Kaminzimmer. Und der Garten über alle seine Jahreszeiten hinweg.