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Selbstbestimmung fördern – Queerfeindlichkeit begegnen

Liebe Freund*innen des Waldschlösschens,

der 12. April ist ein historischer Tag für die Selbstbestimmung der Menschen in Deutschland. Der Bundestag hat das lang ersehnte Selbstbestimmungsgesetz beschlossen. Trans*, inter* und nicht-binäre Menschen können künftig ihren Personenstand durch Erklärung gegenüber dem Standesamt korrigieren lassen. Langwierige, teure und erniedrigende Begutachtungs- und Gerichtsverfahren sind damit Geschichte.

Das Gesetz hat einige Schwachstellen (wie u.a. der LSVD und der Bundesverband Trans* festhalten) – und die Debatte darüber war für viele Betroffene sehr belastend. Es gibt noch viel zu tun, bis queere Menschen als Teil gesellschaftlicher Normalität akzeptiert werden. Wie Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg gestärkt werden können, haben wir auf der Fachtagung „Kinder- und Jugendhilfe & Schule verqueeren“ gemeinsam mit mehr als 160 Teilnehmer*innen besprochen. In der achten Fachtagung in Folge setzten sich die pädagogischen und sozialen Fachkräfte aus ganz Deutschland und einige sogar aus Österreich mit den Grundlagen zu Intersektionalität und Diversitätsorientierung in der Schule und Pädagogik auseinander. Darüber hinaus ging es darum, wie heteronormative Vorstellungen in Jugendarbeit bearbeitet und überwunden werden und wie Räume in der Mädchen*- und Jungen*arbeit queersensibel gestaltet und queere Konzepte im Bereich der Hilfen zur Erziehung umgesetzt werden können.

Man kann Menschen das Queersein auch nicht „wegtherapieren“. Leider gibt es solche Versuche immer noch. Wir haben deshalb das Forderungspapier zum Schutz vor Konversionsmaßnahmen unterschrieben. In diesem Newsletter erfahrt ihr mehr darüber. Außerdem machen wir euch auf freie Stellen bei uns aufmerksam und informieren über Seminare, Webtalks und Beiträge in Fachpublikationen. Und ihr könnt meine Kollegin Annika Garbers näher kennenlernen – in unserer Rubrik „Die Menschen im Waldschlösschen“.

Angenehme Lektüre wünscht
Kevin Rosenberger

Freie Stellen im Waldschlösschen:
Bis 15. Mai bewerben

Wir haben zwei tolle Stellen zu besetzen – und freuen uns über Bewerbungen und Weiterleitung an Interessierte:

Zum 1. Juli 2024:
Eine*n politische*n Jugendbildungsreferent*in (m/w/d/k.A.)
Zur Stellenausschreibung (pdf)

Zum 1. Oktober 2024:
Eine*n pädagogische*n Mitarbeiter*in im Veranstaltungsmanagement (m/w/d/k.A.) zu den Themenfeldern „Sexuelle Gesundheit“ und „Fortbildungen zu HIV/STIs“
Zur Stellenausschreibung (pdf)

Schriftzug "Komm ins Team" vor Foto des Waldschlössens mit Umgebung, blau-weißer Himmel

Webtalks des Kompetenznetzwerks im April und Mai

In den kommenden Wochen lädt das Kompetenznetzwerk Selbst.verständlich Vielfalt, dem die Akademie Waldschlösschen angehört, zu mehreren Webtalks ein:

23. April 2024, 11 Uhr
Ein Einblick in die Kultur und Geschichte tauber Personen und die deutsche Gebärdensprache

7. Mai 2024, 11 Uhr
Web Talk – Let’s Talk About Alliances

27. Mai 2024, 11 Uhr
Trans* und nicht-binäre Jugendliche – fachliche und medizinethische Eckpunkte einer bedarfsgerechten Versorgung

Selbstbestimmung stärken! Demokratie leben!“ – Online-Fachtag am 18. Juni

Der Rechtsruck hat die Mitte unserer Gesellschaft erreicht. Rassistische, antisemitische, LSBTIQ*-
feindliche Hetze und demokratiefeindliche Ideologien verstärken sich massiv gegenseitig und
bedrohen vor allem marginalisierte Gruppen und die demokratische Zivilgesellschaft. In diesem
Jahr finden Europa-, Landtags- und Kommunalwahlen statt. Das Recht auf ein selbstbestimmtes
Leben, Teilhabe von marginalisierten Gruppen und die Grundwerte unserer Demokratie sind massiv
bedroht und könnten in einigen Regionen auf dramatische Weise ausgehöhlt werden.

Wie kann die demokratische Zivilgesellschaft diesem Rechtsruck standhalten, den Zusammenhalt
stärken und sich gegenseitig unterstützen? Wie können queere Menschen in ländlichen und
strukturschwachen Räumen empowert werden? Was ist nötig, um die Regenbogenkompetenz in
Bereichen wie Bildung, Sport oder in den Regelstrukturen der Wohlfahrtspflege sowie in
Verwaltungen zu erhöhen? Wie können etablierte Regelstrukturen und Selbstvertretungen der
LSBTIQ*-Communitys zusammenwirken, um für ein selbstbestimmtes Leben in der Demokratie zu
werben und Anfeindungen entgegenzuwirken?

Zu diesen Fragen lädt das Kompetenznetzwerk Selbst.verständlich Vielfalt zahlreiche
Expert*innen zum Online-Fachtag ein. Hier findet ihr das Programm und das Anmeldeformular.

Porträtfoto des Akademie-Vorstands Kevin Rosenberger vor Regenbogen-Illustration. Zitat: „Queersein ist keine Krankheit. Was krank macht, sind sinnlose Konversionsmaßnahmen. Vor diesen müssen wir die Menschen besser schützen."

Waldschlösschen unterzeichnet Forderungen zum Schutz vor Konversionsmaßnahmen

2020 wurde das Gesetz zum Schutz vor Konversionsbehandlungen erlassen. Es verbietet die Durchführung von „Konversionstherapien“ an Minderjährigen und an Volljährigen, die nicht wirksam eingewilligt haben.

Die Expert*innengruppe des Fachbeirats des Forschungsprojekts „Konversionsbehandlungen: Kontexte. Praktiken. Biografien“ fordert nun einen besseren Schutz. Laut dem Forderungspapier, das auch von der Akademie Waldschlösschen unterzeichnet wurde, soll das Verbot ausgedehnt werden: „Das Durchführen solcher Maßnahmen muss unabhängig vom Alter der Person, an welcher die Maßnahme durchgeführt wird, verboten sein. Die sexuelle Orientierung und die geschlechtliche Identität einer Person können durch Konversionsmaßnahmen nicht verändert werden; diese Interventionen sind grundsätzlich unethisch und menschenrechtswidrig.“

Alle Forderungen und Details

Seminartipps I

Unser komplettes Veranstaltungsprogramm findet ihr auf unserer Buchungsplattform.
Do, 21.11. – So, 24.11.2024

Bundestreffen schwuler, lesbisch-schwuler und queerer Hochschulreferate und -gruppen

Oberthema: Queerness im Mainstream vs. Safer Spaces

Das Bundestreffen lädt alle Hochschulreferate und -gruppen ein, die sich mit der spezifischen Situation von schwulen, lesbischen, bisexuellen, asexuellen, queeren, trans* und inter* Studierenden auseinandersetzen wollen. Es soll die Antidiskriminierungsarbeit und ihre Einbringung in hochschulpolitische Strukturen und Diskurse unterstützen sowie das soziale und politische Engagement, das zur Mitgestaltung der Studierendenschaft nötig ist, stärken. Das Bundestreffen funktioniert im Open-Space-Format und wird daher in hohem Maße durch die inhaltlichen Beiträge der Teilnehmer*innen getragen. Die Bundestreffen sind offen für alle Studierenden von Hochschulen und Fachhochschulen (Immatrikulationsnachweis erforderlich.)
Nur noch wenige Plätze frei – rasch anmelden!

Mo, 13.05. – Mi, 15.05.2024
Jugendarbeit in queeren (Jugend-)Zentren
Vernetzungstreffen

Modulreihe
Trans*geschlechtliche Menschen kompetent beraten
Einstieg noch möglich!

Mi, 12.06. – Fr, 14.06.2024
Intersektionale Sexualpädagogik
Was heißt eigentlich Intersektionalität und was bedeutet dies für mich und meine sexualpädagogische Praxis?

Mo, 17.06. – Mi, 19.06.2024
Queersensible Geburtshilfe

Fr, 21.06. – So, 23.06.2024
Dem eigenen Begehren auf der Spur
Ich mit mir, ich mit dir

Fr, 28.06. – Fr, 05.07.2024
Du willst was starten? Mach eine Jugendleiter*innen-Ausbildung

Fr, 02.08. – Mi, 07.08.2024
Intimate Buddies Sommer Retreat
Ein sexpositiver, offener Raum für männliche Intimität

Mo, 12.08. – Do, 15.08.2024

Unsere Körper – Zeit für Aktivität und Stärke

In diesem Workshop kannst du dir Zeit nehmen, mit anderen trans und nicht-binären Menschen deine Stärken zu spüren. Unsere aktiven, bewegten Körper stehen im Mittelpunkt. Durch angeleitete Übungen hast du die Möglichkeit deine Präsenz und Innigkeit mit und durch andere Teilnehmende wahrzunehmen. Der Fokus liegt auf den positiven Aspekten deiner verkörperten Biografie. Methoden - die wir trans und nicht-binär sensibel anleiten – sind: Bewegung im Raum, Kontaktimprovisation, Atemübungen, Bodyscans, Queerfight, Authentic Movement, erfahrbare Anatomie, Genusswahrnehmung, Gesprächsrunden und Rituale. Das Seminar richtet sich an alle trans und nicht-binären Menschen. Inter Menschen sind ebenfalls herzlich willkommen.
Mo, 26.08. – Mi, 28.08.2024

FLINTA in MINT
Vernetzung, Antidiskriminierung, Empowerment

Das Seminar hat zum Ziel, Teilnehmer*innen miteinander zu vernetzen, für Sexismus, Queerfeindlichkeit und andere Formen der Diskriminierung zu sensibilisieren, und gemeinsam Ideen zu entwickeln, um sich gegen Diskriminierung zu engagieren und sich gegenseitig zu stärken.

Seminar für FLINTA (Frauen, Lesben, nicht-binäre, trans und agender Menschen).

Fr, 13.09. – So, 15.09.2024

The L-Word
Barcamp Lesbische Identitäten

Lesbische Identitäten sind vielfältig, nichtbinär, transinklusiv und veränderbar. In diesem Seminar werden wir uns mit politischem Aktivismus in Bezug auf unsere vielfältigen lesbischen Identitäten auseinandersetzen. Dazu wollen wir Teilnehmende in einen gemeinsamen Austausch einladen und voneinander lernen. Es gibt die Möglichkeit, eigene Workshops einzubringen und damit die Inhalte des Seminars mitzugestalten. Themen, an denen wir uns orientieren, sind z.B.:
Lesbische Identitäten nicht-binär denken und leben – persönlich und als Community
• Welche Dimensionen hat das Label „lesbisch“ innerhalb der queeren Communities?
• Lernen aus der Geschichte lesbischer Bewegungen
So, 23.06. – Fr, 28.06.2024

Unterwegs mit dem Elektrofahrrad/Pedelec
an Werra, Leine und im Eichsfeld

— Offen für alle —

Eine Woche erkunden wir die schöne Landschaft Nordhessens, Südniedersachsens und Nordthüringens. Wir werden das Werratal und Hannoversch Münden, das Eichsfeld mit seiner historischen Hauptstadt Heiligenstadt und das Leinetal kennenlernen – Kultur und Geschichte einer vielgestaltigen Region in der Mitte Deutschlands. Wir „fahren“ exemplarisch durch die deutsche Geschichte: beginnend mit dem unter Augustus angelegten nördlichsten Römerlager in Hedemünden über die vielfältige territoriale Entwicklung in Hessen, in welfischen Landen und im kurmainzischen Eichsfeld.
Wir fahren mit dem eigenen Pedelec oder einem Mietrad. Eine Voranreise am Sonntag um 13 Uhr ist für Neulinge auf dem Pedelec empfehlenswert – für Einweisung und Übungsrunde bitte bei der Anmeldung mit der Körpergröße angeben.
Radfahrer an einem Feldweg, blicken über ein Feld Richtung Horizont. Der Himmel ist strahlend blau.
Do, 22.08. – So, 25.08.2024

Freundschaft schließen mit allen Anteilen in dir
Seminar für Schwule

Die systemische Therapie mit der Inneren Familie (IFS) wurde von einem der bekanntesten Familientherapeuten in den USA entwickelt und fußt auf der Erkenntnis, dass jeder Mensch über verschiedene Persönlichkeitsanteile verfügt und diese in ähnlicher Weise miteinander interagieren, wie es die Mitglieder einer Familie tun. An diesem verlängerten Wochenende werden wir das IFS-Modell und dessen grundlegenden Fragestellungen kennenlernen. Unsere Themen:
• Achtsamkeit als Basis für mehr Sicherheit zu erfahren,
• Selbstmitgefühl entwickeln um sich mit dem „Selbst“ zu verbinden und dessen Qualitäten zu verstehen,
• Erfahren, welche Rollen die verschiedenen Anteile spielen.

Fr, 23.08. – So, 25.08.2024

Sich sehen lassen
Seminar für Schwule

Muss ich auch nach Coming Out & Co. immer noch eine perfekte Performance abliefern, um mich unangreifbar und sicher zu fühlen?! Und was wird aus meiner Sehnsucht, mich endlich sehen lassen zu können, wie ich wirklich bin, ganz ohne alle Masken? Was ist mit dem Wunsch, beim Sex nicht nur angefasst, sondern berührt zu werden? Nähe in Beziehungen zuzulassen und auszuhalten? 
In diesem Workshop geht es um den Mut zur Verletzlichkeit und Berührbarkeit, durch die wir diesen Zielen näher kommen. Und darum, dass Angst, Scham oder Unsicherheit dabei kein Ballast sind, den es loszuwerden gilt, sondern dass sie hilfreiche Begleiter auf diesem Weg zu mehr Lebendigkeit sein können.
Seminare für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung

So, 09.06. – Mi, 12.06.2024
Sommerwerkstatt Upcycling
Aus Alt mach Neu!

Mo, 24.06. – Mi, 26.06.2024
Mit Fotos gestalten
Kreativworkshop

So, 25.08. – Mi, 28.08.2024
Sommercamp für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung

So, 22.09. – Do, 26.09.2024
Gesundheitswoche für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung

Mo, 28.10. – Do, 31.10.2024
Goldener Oktober
Den Herbst mit allen Sinnen erleben

Do, 04.07. – So, 07.07.2024

Wohlfühlseminar für Schwule

Hier hast du die Gelegenheit, deinem stressigen Alltag den Rücken zu kehren und dich von anderen Männern verwöhnen zu lassen. Du lernst verschiedene Entspannungsmethoden kennen, die leicht erlernbar und im Alltag anwendbar sind. Dazu gehört u.a. die Progressive Muskelentspannung (nach Jacobsen), die durch gezieltes Anspannen und Lockern einzelner Muskelgruppen eine verbesserte physische wie psychische Entspannung ermöglicht. Die Phantasiereise wird dich in eine Phase der Tiefenentspannung überführen. Die Gesichtsmaske hat neben einem reinigenden auch einen wohltuend beruhigenden Effekt auf Körper, Geist und Seele. Übungen zum bewussten Atmen und verschiedene Formen der Massage machen Verspannungen bewusst und lösen sie. Die abendliche Sauna entspannt und verleiht dir die nötige Bettschwere. Partnerübungen, Musik, Bewegung und eine Wanderung in die schöne Gegend rund um das Waldschlösschen runden die erholsame Zeit ab.
Do, 03.10. – So, 06.10.2024

Wanderwochenende für Schwule im Herzen Deutschlands

Das Waldschlösschen liegt nicht nur in der geographischen Mitte Deutschlands, sondern auch in einer der schönsten Mittelgebirgsregionen. Auch in diesem Jahr laden wir wieder schwule Männer dazu ein, ihrer Lust am Wandern nachzugeben, neue „Weggefährten“ kennen zu lernen und gleichzeitig viele schöne Ecken in dieser durch Mauer und Stacheldraht jahrzehntelang zerschnittenen Region zu erfahren. Wir werden sowohl Halbtags- als auch eine Ganztageswanderung (bis zu 25 km) unternehmen. Deshalb freuen wir uns, wenn ihr Kondition und festes Schuhwerk mitbringen würdet! Da wir für die Durchführung der Touren mobil sein müssen, wäre es schön, wenn ihr – soweit möglich – mit dem Auto anreisen würdet.
Fr, 04.10. – So, 06.10.2024

„Was kommt da noch?“ – Älterwerden
Seminar für Schwule

Die Wichtigkeit des Körpers und des Jungseins haben in der gesellschaftlichen Wahrnehmung insgesamt zugenommen. Vielleicht bestimmen diese das schwule Leben sogar noch einmal mehr. Wir möchten alt werden, aber nicht alt sein oder gar als alt gelten. 

Doch wie gehen wir mit den Veränderungen um, die das Älterwerden mit sich bringt? Welche körperseelischen Reifungsaufgaben sind für unseren individuellen Prozess von Bedeutung? 

An diesem Wochenende erleben wir über unseren Körper als Bezugspunkt z.B. durch sanfte Bewegungen und energetisierende und/oder ausgleichende Atemrhythmen was jetzt für uns von Bedeutung ist. In alltagsnahen Einzel-, Partner- und Gruppenübungen betrachten wir Themen wie Akzeptanz der Veränderung, Selbstliebe und Selbstfürsorge, unsere Fähigkeit des Loslassens zur Demut und der Endlichkeit des Lebens in Würde zu begegnen. 
Do, 09.05. – So, 12.05.2024

Von warmen Brüdern, Jünglingen und Männerhelden – Zur Globalgeschichte der Homosexualitäten

„Schwule“ hat es zu allen Zeiten und in allen Kulturen gegeben, wird seit mehr als 100 Jahren von manchen Aktivist*innen behauptet. Jedoch hat sich die Auffassung, dass Homosexuelle eine besondere „Spezies“ seien, erst vor ca. 180 Jahren gebildet. Wie kann es gelingen, ethnologische und historische Forschung zu Homosexualitäten zu verbinden? Wie kann dies der Rückprojektion heutiger westlicher Konzepte auf das Früher und Anderswo entgehen? Wie können kultur-, religions- und klassenspezifische Kontexte deutlich werden? Welche Bedeutung hat das Wechselspiel von (Ent‑)Kriminalisierung und (Ent‑)Pathologisierung? Um das Selbstverständnis der Seminarteilnehmer*innen mit den global-geschichtlichen Konzepten abzugleichen, werden Text-, Bild- und Filmbeispiele diskutiert.

In gemeinsamer pädagogischer Verantwortung mit dem VNB.

Beiträge des Waldschlösschen-Teams in Fachpublikationen

Wie geht es LSBTIQA* Jugendlichen in Bayern? Welche Strukturen sind nötig, um sie in ihrer Lebensrealität zu nachhaltig stärken und ihre individuelle Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen? Diese Fragen standen im Zentrum des Forschungsprojekts „How are you?“, an dem unser Teamkollege Simon Merz mitgewirkt hat. Der Ergebnisbericht wurde nun veröffentlicht.


Liam Bennhoff, ebenfalls Mitglied des Waldschlösschen-Teams, hat einen lesenswerten Beitrag auf politischbilden.de, dem digitalen Nachschlagewerk des Arbeitskreises deutscher Bildungsstätten (AdB), veröffentlicht: Unter dem Titel „Queerness als Thema der politischen Bildung“ führt Liam Bennhoff in die Grundlagen der Queer Theory ein und gibt Hinweise, wie politische Bildung Queerness aufnehmen kann, um die breite Masse bildungsinteressierter Menschen abzuholen und sie auf dem Entdeckungspfad queerer Potenziale in sich selbst mitzunehmen. Hier könnt ihr den Beitrag lesen.

Fortbildungen

Mo, 13.05. – Mi, 15.05.2024

Einstieg in die Beratung zu sexueller und romantischer Orientierung

Qualifizierung zu LSBATIQ* für Beratungsstellen

Im Seminar werden Grundlagen zu queeren Lebenswelten vermittelt:
• Was bedeuten die Begriffe lesbisch, schwul, bisexuell, pansexuell, asexuell, aromantisch etc.?
• Queere Menschen aus rechtlicher und medizinischer Sicht: aktuelle Lebenslagen sowie eine kurze historische Einordnung
• Typische Beratungsthemen im Kontext Queerness – z.B.: Coming-Out
• Diskriminierungsformen und deren Auswirkungen auf "Betroffene"
• Welche Beziehungsformen gibt es und wie kann darauf in der Beratung eingegangen werden?
• Selbstreflexion

Diese Themen werden durch Beratungsübungen und -methoden vertieft.
Mi, 04.09. – Fr, 06.09.2024

Sexuelle Bildung und Schutzkonzepte in der Jugendarbeit

Was beinhaltet ein Schutzkonzept? Und wie werden Gewalt und wie Sexualität in einem Schutzkonzept zusammengebracht? Das Seminar setzt bei zwei Beobachtungen an: Zum einen lässt sich ein gewisses Spannungsfeld von Sexueller Bildung und der Prävention von sexueller Gewalt konstatieren. Zum anderen bilden sexuelle Normalitäten und die Sichtweisen junger Menschen auf Sexualität, Gewalt und Schutz bislang kaum den Ausgangspunkt von Schutzkonzeptentwicklungen in der Jugendarbeit. Darüber hinaus werden „queere Normalitäten“ oftmals auf randständige Positionen in der Jugendarbeit und auch in der Schutzkonzeptdebatte verwiesen, Analysen zeigen jedoch deutlich, dass Jugendliche im queeren Spektrum einen nicht unerheblichen Anteil in der Jugendarbeit ausmachen.
Trans* in der Stimmtherapie

Basismodul: Mo, 10.06. – Mi, 12.06.2024

Intervisionsmodul:
Mo, 28.10. – Mi, 30.10.2024

Eine ganz besondere Form der logopädischen Arbeit ist die Unterstützung und Begleitung von trans* Klient*innen. Denn neben der Tatsache, dass man in dieser Therapieform gar nichts Pathologisches wieder herstellen muss, bedarf es einer andere Herangehensweise und inhaltlicher Schwerpunkte in der Therapiesituation, um Klient*innen auf dem Weg zur eigenen Stimme sensibel begleiten zu können.

Diese zweiteilige Fortbildung soll Behandler*innen in der Unterstützung und Begleitung von trans* Klient*innen bestärken.

Die Menschen im Waldschlösschen

Annika Garbers  (sie/ihr)

hat 2015–21 als Tagungsassistenz gearbeitet und ist seit 2022 Mitglied des pädagogischen Teams im Waldschlösschen

Meine Aufgaben im Waldschlösschen:
Im pädagogischen Team koordiniere ich Veranstaltungen im tin* Bereich und Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte. Außerdem habe ich den Hut auf für die regelmäßige Qualitäts-Testierung und den damit verbundenen kontinuierlichen Entwicklungsprozess des Waldschlösschens, der die Grundlage für unsere Bildungsarbeit bietet.
Parallel zum Waldschlösschen habe ich lange in der ambulanten Jugendhilfe gearbeitet, war Teamer*in in der Bildungsarbeit bei SCHLAU und war daran beteiligt, die Transberatung Göttingen zu gründen.

Wenn ich nicht hier bin…
verbringe ich viel Zeit mit meiner WG oder schaue Trash TV.

Mein Lieblingsort im Schlösschen:
Ich mag es, dass das Schlösschen bei unterschiedlichen Veranstaltungen immer wieder zu einem anderen Ort wird und gleichzeitig auch immer wieder dieselben Menschen hier zusammenkommen.

Das Waldschlösschen hat mich…
in meiner persönlichen Entwicklung sehr geprägt und in meinem Erwachsenwerden begleitet. Dabei machen für mich zwei Aspekte das Schlösschen zu einem ganz besonderen Ort:
Rund um die Gründung des Bundesverbands Trans* e.V. habe ich das Schlösschen als Ort erlebt, in dem unterschiedliche Meinungen Raum haben, sein dürfen und ausgehalten werden. Das Ringen um eine gemeinsame Position bei gleichzeitiger Wertschätzung von Unterschieden hat mich damals sehr beeindruckt.
Und das Waldschlösschen wäre nicht der Ort, der es ist ohne die Tuntenkultur, die seit über 40 Jahren gepflegt und weitergegeben wird. Das Empowerment, das Entstehen von Netzwerken und das persönliche Wachstum mitzuerleben, das Menschen auf der Waldschlösschen-Bühne (z.B. bei den Treffen der Hochschulreferate) erfahren, waren für mich in den letzten Jahren immer besonders schöne Momente.

 
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Akademie Waldschlösschen – Stiftung Rainer Marbach und Ulli Klaum
Waldschlösschen 1 • 37130 Reinhausen bei Göttingen

Vorsitzender des Vorstands: Kevin Rosenberger
Register: Bezirksregierung Braunschweig 301.7.11741/42-79