Tagung und Fortbildungen für Pädagog*innen, Kitas und Jugendhilfe 

Liebe Interessierte, liebe Multiplikator*innen,

lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und nichtbinäre queere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erleben gegenwärtig Abwertung und Ausschluss – und gleichzeitig Sichtbarkeit und Unterstützung. Die widersprüchliche Situation geht mit psychosozialer Belastung und Unsicherheiten einher. Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen sind entsprechend gefordert, Teilnahme und Inklusion, Schutz und Schonraum sowie Auseinandersetzung und Dialog mit diesen Lebensperspektiven zu ermöglichen und junge queere Menschen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen. Darum geht es bei der diesjährigen queeren Fachtagung mit dem Motto „Selbstbestimmung fördern – Queerfeindlichkeit begegnen“ (21. März, Hochschule Merseburg), zu deren Mitveranstaltern wir, die Akadamie Waldschlösschen, zählen. Über die Fachtagung informieren wir Sie und euch in diesem Update. Außerdem stellen wir euch unser Fortbildungs-Programm in diesem Themenbereich vor.

Wir würden uns freuen, wenn Sie interessierte Fachkräfte, Teams und Einrichtungen auf die Seminare aufmerksam machen könnten. Sie können dafür gern den Link zur Online-Version dieser E-Mail weiterleiten. Auch auf unserem Instagram-Kanal weisen wir auf die Veranstaltungen hin.

Die Akademie Waldschlösschen ist eine gemeinnützige Bildungsstätte. Viele unserer Veranstaltungen werden im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! gefördert. Nähere Informationen zu unserem Tagungshaus finden Sie am Ende dieser E-Mail.

Falls diese Informationen besser bei anderen Kolleg*innen in Ihrem Haus aufgehoben wären, geben Sie uns gern bescheid, dann ändern (oder ergänzen) wir die E-Mail-Adressen. Eine Abmeldung aus diesem Verteiler ist natürlich ebenso möglich – dafür bitte hier klicken. Wir informieren ein paar mal pro Jahr über unser Programm und aktuelle Veranstaltungen mit freien Plätzen.

Bei Fragen erreichen Sie mich per E-Mail und unter Telefon 05592 9277-26.

Herzliche Grüße,
Kevin Rosenberger

Kindliche Sexualität – Sexualerziehung in Kindertagesstätten

Kinder wachsen in einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft auf. Dementsprechend fordern Bildungsprogramme zu einer vorurteilsfreien und geschlechtergerechten Erziehung auf, die unabhängig von sexueller Identität, Behinderung, religiöser und sozialer Zugehörigkeit die Gleichberechtigung aller im Blick hat.

Das Seminar vermittelt die Bedeutung der kindlichen Sexualität für die Persönlichkeits- und Identitätsentwicklung und gibt praktische Anregungen, wie die Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im sexualpädagogischen Handeln in der Kita berücksichtigt werden können. 

Schwerpunktthemen werden sein:

  • Richtungen der Sexualerziehung
  • Psychosexuelle Entwicklung im Vorschulalter
  • mit Kindern über Sexualität reden
  • sexuell übergriffiges Verhalten von Kindern
  • Stellenwert von Elternarbeit
  • Sexualität als Thema im Team und in der pädagogischen Konzeption

Mo, 22.04. – Do, 25.04.2024 /
Mo, 16.09. – Do, 19.09.2024

Geschlechtliche Vielfalt in der Jungen*- und Männer*arbeit

In der Arbeit mit Jungen* und Männern* ist die Sensibilisierung zu geschlechtlicher Vielfalt ein zentrales Thema: Die Auseinandersetzung mit Vielfalt ist aufgrund einschränkender Männlichkeitsanforderungen selten möglich oder führt zu großen Widerständen bei Jungen* und Männern*. Wir nähern uns gemeinsam den Themen rund um Männlichkeitsanforderungen, eigener geschlechtlicher Vielfalt und geschlechterreflektierter Pädagogik. Im Rahmen der Fortbildung greifen wir die Frage auf, welche Anforderungen der Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt an Pädagog*innen stellt. Zusätzlich werden Angebote diskutiert, in denen trans und nicht-binären Jungen* und Männer* mitgedacht und aktiv eingeladen werden. Methodisch werden zu gleichen Teilen neben Input und Austausch auch praktische Körperübungen zur Reflexion der eigenen Haltung und des Selbsterlebens durchgeführt. Die Fortbildung richtet sich an alle Menschen aller Geschlechter die mit Jungen* und Männern* arbeiten, z.B. Pädagog*innen, Menschen in der Aidshilfe, Schulsozialsarbeiter*innen, Sporttrainer*innen, Erwachsenenbildner*innen, Moderator*innen und Bildungsreferent*innen.

Im Grundkurs (22.–25.04.) liegt der Fokus bei der Selbstreflexion, Selbsterfahrung und erste Schritte in der Umsetzung in die eigene Praxis. 

Im Aufbaukurs (16.–19.09.) behandeln wir vertieft die Themen Männlichkeitsanforderungen, eigene geschlechtliche Vielfalt und geschlechterreflektierter Pädagogik, mit Fokus auf der Umsetzung. Wir greifen als Schwerpunkt die pädagogischen Herausforderungen mit Jungen* und Männern* auf. Zusätzlich werden Angebote diskutiert, in denen trans und nicht-binäre Jungen* und Männer* mitgedacht und aktiv eingeladen werden. Praxiserfahrung gewünscht.

Last Call!

In den folgenden Veranstaltungen gibt es noch einige Restplätze – wir empfehlen rasche Anmeldung.

Mo, 12.02 – Mi, 14.02.2024

Lust und Konsens: Sexuelle Bildung in der Jugendarbeit

Wenn es um sexuelle Bildung geht, ist meist die Rede von Verhütung oder Gewaltprävention. Aber wo bleibt der Spaß? Wo sind die positiven Bilder? Wie unterstützen wir Jugendliche in einer Phase voller Neugier und Unsicherheit dabei, herauszufinden was sie wollen?


Mi, 21.02. – Fr, 23.02.2024

(Teil-)Stationäre Jugendhilfe trans*sensibel gestalten

Dieses Seminar richtet sich an Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, welche sich zu den Lebenssituationen junger trans* und nicht-binärer Personen fortbilden möchten.


Lehrkräfte-Fortbildungen

Auch für Lehrkräfte bieten wir ein Fortbildungs-Programm an. Der aktuelle Lehrkräfte-Newsletter mit allen Veranstaltungen ist hier zu finden.


Save the date

Die diesjährige Fachtagung Queere Pädagogik findet von 06. bis 08.11.2024 statt. Wir informieren in einem weiteren Update, sobald die Anmeldung auf unserer Buchungsplattform möglich ist.

Fachtagung „Kinder- und Jugendhilfe & Schule verqueeren“: Selbstbestimmung fördern – Queerfeindlichkeit begegnen

Do, 21.03.2024, Hochschule Merseburg

Lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und nichtbinäre queere (LSBTIQ*+) Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erleben gegenwärtig Abwertung und Ausschluss wie auch Sichtbarkeit und Unterstützung.

Auf der einen Seite wird das Thema medial und gesellschaftlich sichtbarer, rechtliche Veränderungen wie das Selbstbestimmungsgesetz werden auf den Weg gebracht und gleichzeitig nehmen verschiedene Formen von Queerfeindlichkeit, wie das Verbot von „Gendern“, zu. Die widersprüchliche Situation geht mit psychosozialer Belastung und Unsicherheiten einher. Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen sind entsprechend gefordert, Teilnahme und Inklusion, Schutz und Schonraum sowie Auseinandersetzung und Dialog mit diesen Lebensperspektiven zu ermöglichen und junge queere Menschen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen.

Geschwungene Regenbogenstreifen auf dunkelblauem Hintergrund, dazu Text wie im Beitrag

Dazu braucht es sowohl Sensibilisierung und Parteilichkeit in den Regelangeboten, als auch queere Empowerment- und Schutzräume. Genau hier möchten wir mit der Fachtagung 2024 Impulse setzen, wie Fachkräfte aus dem breiten Kontext der Kinder- und Jugendhilfe, Schule und Schulsozialarbeit sich für die Zielgruppen öffnen können und gleichsam queerfeindlichen Angriffen und Strukturen begegnen können. 

Die Fachtagung zeigt konkrete Alltagserfahrungen von jungen LSBTIQ*+ Menschen auf und vermittelt methodische sowie konkrete handlungspraktische Ansätze, um dem gesetzlichen Auftrag „den unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen, Jungen sowie transidenten, nichtbinären und intergeschlechtlichen jungen Menschen zu berücksichtigen (…)“  gerecht zu werden (SGB VIII §9/3).

Details und Anmeldung auf der Konferenz-Website

Mi, 04.09. – Fr, 06.09.2024

Sexuelle Bildung und Schutzkonzepte in der Jugendarbeit

Was beinhaltet ein Schutzkonzept? Und wie werden Gewalt und wie Sexualität in einem Schutzkonzept zusammengebracht? Das Seminar setzt bei zwei Beobachtungen an: Zum einen lässt sich ein gewisses Spannungsfeld von Sexueller Bildung und der Prävention von sexueller Gewalt konstatieren. Zum anderen bilden sexuelle Normalitäten und die Sichtweisen junger Menschen auf Sexualität, Gewalt und Schutz bislang kaum den Ausgangspunkt von Schutzkonzeptentwicklungen in der Jugendarbeit.

Darüber hinaus werden „queere Normalitäten“ oftmals auf randständige Positionen in der Jugendarbeit und auch in der Schutzkonzeptdebatte verwiesen, Analysen zeigen jedoch deutlich, dass Jugendliche im queeren Spektrum einen nicht unerheblichen Anteil in der Jugendarbeit ausmachen. Wie also kann die Sichtweise und die Partizipation von Jugendlichen in der Schutzkonzeptentwicklung (der jeweiligen Einrichtung) sichergestellt werden? Wie auf die gegebene Vielfalt im sexuellen Kontinuum und wie entgegen häufiger binär-vergeschlechtlichter heteronormativer Täter-Opfer-Bilder Schutzkonzepte entwerfen und gestalten?

Mi, 04.12. – Fr, 06.12.2024

Weil ich ein Mädchen* bin?! Geschlechtersensible und rassismuskritische Ansätze in der Mädchen*arbeit

Was bedeuten geschlechtersensible Perspektiven in der Mädchen*arbeit? Wie kann ein rassismuskritisches Arbeiten in diesem Bereich aussehen? Und welche Intersektionalitäten ergeben sich in diesem Kontext? Welche Aspekte von Mädchen*arbeit gilt es dabei zu bewahren, welche zu verändern – und wie können diese Veränderungen aktiv gestaltet werden?


Mi, 12.06. – Fr, 14.06.2024

Intersektionale Sexualpädagogik

Was heißt eigentlich Intersektionalität und was bedeutet dies für mich und meine sexualpädagogische Praxis? Diesen und weiteren Fragen möchte wir in diesem dreitägigen Seminar Raum geben.

Akademie Waldschlösschen – Bildung und Begegnung

Die Akademie Waldschlösschen – Stiftung Rainer Marbach und Ulli Klaum ist eine seit 1981 bundesweit tätige, gemeinnützige Bildungsstätte mit queerem Fokus. Sie versteht sich als offenes Haus für die gesamte Zivilgesellschaft und als Treffpunkt der LGBTQIA*-Communities. Ihre Gründer engagierten sich in der Schwulenbewegung der 1970er Jahre.

Die Akademie ist eine vom Land Niedersachsen geförderte Heimvolkshochschule und anerkannter Bildungsträger der Bundeszentrale für politische Bildung. Sie ist Teil des Kompetenznetzwerks Selbst.verständlich Vielfalt zum Abbau von Homosexuellen- und Trans*feindlichkeit im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Im Waldschlösschen finden jedes Jahr über 200 Veranstaltungen statt, darunter Angebote für Schwule, Lesben und bisexuelle Menschen, trans*- und intergeschlechtliche Personen und ihre Lebenspartner*innen und Familien, für HIV-positive und an Aids erkrankte Menschen und ihre Angehörigen sowie Menschen mit geistiger Behinderung. Fortbildungen und Seminare werden u.a. für Lehrkräfte, Mitarbeiter*innen und Aktive in Beratungsstellen sowie für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe angeboten.

Das Tagungshaus liegt umgeben von Wald und Felsformationen im Wendebachtal nahe Göttingen. Durch den ICE-Anschluss der Universitätsstadt und eine Bushaltestelle direkt vor dem Haus ist das Waldschlösschen von allen Regionen Deutschlands aus gut zu erreichen.

Wenn Sie keine weiteren Informationen (an: unknown@noemail.com) erhalten möchten, können Sie den Newsletter hier abbestellen.
Akademie Waldschlösschen – Stiftung Rainer Marbach und Ulli Klaum
Waldschlösschen 1 • 37130 Gleichen-Reinhausen bei Göttingen

Vorsitzender des Vorstands: Kevin Rosenberger
Register: Bezirksregierung Braunschweig 301.7.11741/42-79